Thursday, April 19, 2007

Der Regenbogen

Der Regenbogen
Sonette VII

Wir reichen uns der Liebe rote Beeren,
gereift am Glühen unsrer Leidenschaft.
Ich will mit Inbrunst deinen Leib verzehren,
und iß du mich mit aller Liebeskraft.

Nun haben wir Ambrosisches genossen,
und unsrer Seele quoll des Nektars Saft.
Der träge Raum ist unter uns zerflossen
und hält nicht länger uns in seiner Haft.

Du bist mein angetrauter Sterngefährte.
Wir nehmen alles, was uns einst gehörte:
Des Lebens Lust, der Lust Unsterblichkeit.

Wir werden uns unendlich noch genießen
auf Erden und in fernen Paradiesen,
wie wir uns liebten vor Beginn der Zeit.

Rose Ausländer

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