Tuesday, August 02, 2005

Dewa Che - der grosse Frieden

Interreligiöse Begegnung in der Klosterkirche Einsiedeln
am 2. August 2005 mit S.H. dem 14. Dalai Lama
und Abt Martin Werlen


"Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr, suche den Frieden."
(T: Michael Hermes 1979 M: nach Terrye Coelho 1972)


Gesungen von Dechen Shak-Dagsay
Chenresi - Mantra (Zur Entfaltung des eigenen Mitgefühls
und der Liebe, für inneren und äusseren Frieden)
"om mani padme hum"

Weitere Artikel:
Quelle: http://www.tagi.ch/dyn/news/zuerich/525743.html

Kritische Betrachtung von Dalai Lama
http://www.tagi.ch/dyn/news/zuerich/525487.html

Artikel vom Tagesanzeiger
Quelle: http://www.tagi.ch/dyn/news/zuerich/525742.html
Tages-Anzeiger vom 03.08.2005, von Michael Meier, Einsiedeln

Distanz zur "Modereligion Buddhismus"

3000 Menschen nahmen am Dienstagnachmittag in Einsiedeln an der Begegnung zwischen dem Dalai Lama und Abt Martin Werlen teil.
Selbst die Klosterkirche Einsiedeln füllt der Dalai Lama spielend. Ursprünglich war das Treffen in Einsiedeln allerdings als Begegnung zwischen dem Mönchtum zweier Religionen geplant gewesen. Doch auch die Öffentlichkeit wollte hautnah dabei sein, wenn das Oberhaupt der Tibeter die Einsiedler Benediktiner besucht. 3000 Leute füllten die Barockkirche bis auf den letzten Platz.

Von Stadträtin Monika Stocker bis Ständerat Bruno Frick, von Medienmann Roger Schawinski bis Filmemacher Daniel Schmid: Auch die Prominenz war zahlreich vertreten. In der ersten Bankreihe sassen die schwarz gekleideten Benediktiner von Einsiedeln, gleich hinter ihnen orange-rot gewandete Mönche aus dem klösterlichen Tibet-Institut Rikon. Als der Dalai Lama mit ein paar Minuten Verspätung eintraf -wegen Nebels konnte er nicht im Helikopter von Zürich nach Einsiedeln reisen - winkte er gut gelaunt dem einen oder anderen Mönch zu.

Der Dalai Lama wurde überhaupt seinem Ruf gerecht, dass er mehr durch seine Ausstrahlung und Präsenz als durch seine Worte überzeugt. In seiner zehnminütigen Rede, die er in Tibetisch hielt, beschwor er in sehr allgemeinen Worten das friedliche Nebeneinander der verschiedenen Religionen und Heilswege. Die Vielzahl der Religionen und Weltanschauungen sei etwas Positives. Viele von ihnen hätten den Menschen geholfen, den inneren Frieden im Herzen zu entwickeln. Und bei aller Verschiedenheit pflegten die Religionen gemeinsame Werte wie Liebe, Mitgefühl, Toleranz, Genügsamkeit und Selbstdisziplin. Es führten die vielen Wege zum Anliegen der Religionen, nämlich zuderen gegenseitiger Toleranz. Deshalb sei die Begegnung der Religionen sehr wichtig, so wie sie Papst JohannesPaul II. in Assisi initiiert habe.

"Grundsätzlich unvereinbar"
Auch Hausherr Abt Martin Werlen unterstrich das Gemeinsame von Christentum und Buddhismus. Insbesondere das Mönchtum sei sich in den beiden Religionen sehr ähnlich. Die grundlegenden Fragen des Menschen nach dem Woher und Wohin allerdings beantworteten das Christentum und der Buddhismus sehr verschieden. Ja er bezeichnete die beiden Religionen als "grundsätzlich unvereinbar".

Abt Martin beklagte die Tendenz, dass nicht wenige Menschen ihre Religion selbst zusammensetzten, in dem sie von den einzelnen Religionen einfach übernähmen, was ihnen zusage. Dabei kam er auch auf das Phänomen der Modereligion Buddhismus im Westen zu sprechen. Er sei Seiner Heiligkeit, dem Dalai Lama, sehr dankbar, "dass Sie sich in aller Öffentlichkeit von der Modeströmung Buddhismus distanzieren."
Den Glauben könne man nicht wie ein Kleidungsstück je nach Mode wechseln. Um eine Religion verstehen zu können, müsse man selbst in einer Religion verwurzelt sein. "Dass der Buddhismus in unseren Breitengraden zu einer Modereligion geworden ist, hängt gewiss auch damit zusammen, dass in den christlichen Kirchen in den vergangenen Jahrzehnten die Spannung." Die Bedeutung der Glaubenserfahrung und der bewusste Einbezug der Gefühlswelt und der Körperlichkeit hätten die Kirchen vernachlässigt.

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