Sunday, November 02, 2008

Weihrauch

Weihrauch- oder Olibanumharz wird aus einem kleinen, in Somaliland und Arabien in wüstenartigen Gegenden wildwachsenden Baum gewonnen. In der heissesten Jahreszeit wird die Rinde der Bäume angeschnitten, das Harz fliesst aus und wird einige Wochen später gesammelt. Je nach Grösse liefert ein Baum zwischen 3 und 10 kg Harz in einer Saison. In Somalia werden auch Boswelia carteri und Boswelia frereana zur Weihrauchgewinnung benutzt. Insgesamt sollen bis zu 25 Boswellia-Arten zur Gewinnung des Olibanumharzes Verwendung finden.
Weihrauch wurde seit dem Altertum in erster Linie als Räuchermittel verwendet. Im «göttlichen Wohlgeruch» sahen die Menschen eine Form der Offenbarung, ein Zeichen göttlicher Nähe. In der frühen christlichen Kultur wurde die Verwendung von Weihrauch zuerst als «heidnisch» verbannt. Erst seit dem 4. Jahrhundert unter dem römischen Kaiser Konstantin wurde Weihrauch auch zu einem festen Bestandteil in der römischen und griechischen Kirche. Daneben findet Weihrauch in der Volksmedizin bis in die heutige Zeit Verwendung. In den Schriften des griechischen Arztes Hippokrates zählt Weihrauch sogar zu den am häufigsten empfohlenen Heilmitteln. Ausserdem werden dem Weihrauch stimulierende, berauschende bzw. betäubende Wirkungen nachgesagt.
Neuere Untersuchungen von Weihrauchöl haben mehr als 30 Inhaltsstoffe mit z.T. antibakterieller Wirkung nachgewiesen. Die Sammelwirtschaft und der Handel mit Weihrauch hat auf der Arabischen Halbinsel und am Horn von Afrika bis heute eine beträchtliche wirtschaftliche Bedeutung.

Die Gattung Boswellia gehört zur Familie der Balsambaumgewächse (Burseraceae) und umfasst folgende Arten:
Boswellia sacra - Arabischer Weihrauch, auch Somalischer Weihrauch (Syn.: Boswellia carterii Birdw.)
Boswellia fereana - Elemi-Weihrauch
Boswellia dalzielii - Dalziels Weihrauch, Westafrika
Boswellia papyrifera - Äthiopischer Weihrauch (Syn.: Amyris papyrifera)
Boswellia serrata - Indischer Weihrauch (Syn.: Boswellia glabra Roxb.)